Freitag, 3. November 2017

Damit der Schlüpfer keine Falten schlägt...

...oder ein Pralinenkurs bei dem exclusivem Schweitzer Chocolatier Läderach, der in unserer
Stadt eine seiner Produktionsstätten betreibt. Seit 1962 steht das Familienunternehmen für sehr hochwertige Schweitzer Schokoladenspezialitäten. An über 50 Standorten wird im In-und Ausland
dieses Hüftgold vertrieben. Seit gut einem Jahr kann man nun den Fachleuten in der Schauküche bei der Herstellung von Pralinen und der Frischschoggi (wird so geschrieben :-) über die Schultern schauen oder nimmt an einem der Seminare teil.

Ich hatte von meinen beiden Freundinnen einen gemeinsamen Kurs geschenkt bekommen.
Seit einigen Jahren suchen wir uns Dinge aus, wo wir gemeinsam Zeit verbringen können....

Zunächst zeige ich Euch das Endergebnis unserer drei Pralinenkreationen, die wir zubereitet haben:


                            Inhalt: Maracuja-Trüffel, Früchtekrokant und Baileys Irish Cream-Trüffel

Bevor wir starten konnten, fand noch die Einkleidung einer Damengruppe statt, die direkt einen Produktions-Rundgang vor sich hatte. Ein Meer aus roter Schutzkleidung mit Haarnetzen und Überziehern an den Schuhen, musste ich unbedingt festhalten. Die Hygiene steht an allererster Stelle,
wenn man einen Lebensmittelbetrieb besucht!


Wir wurden von der jungen, sympathischen Christina über diverse Schokoladen- und Kuvertüre-Sorten informiert. Wie temperiert man diese richtig, wie wird sie geimpft (warme Kuvertüre mit geraspelter Kuvertüre verrühren) und welche Fehler man bei der Verarbeitung vermeiden sollte.


Mit den Rezepten ausgestattet ging es an die Herstellung unserer drei Pralinensorten. Zunächst wurde die Canach (Pralinenfüllung) hergestellt. In der Regel sind die Bestandteile Glucosesirup, Zucker, ein Fruchtpüree oder Alkohol, Kakaobutter, Kuvertüre und Butter. Diese werden schonend erwärmt und zu einer glatten Masse verrührt und in einen Spritzbeutel abgefüllt und auf Raumtemperatur runtergekühlt. Das ist wichtig, damit die Hohlkugeln den Inhalt auch halten können.

 


Ganz praktisch ist, dass diese Hohlkörper noch mit einer Kunststoffplatte abgedeckt sind.
Falls bei Füllen was daneben geht, macht das nichts, da die obere Platte dann nur hochgenommen wird. Nach dem Füllen werden die Kugeln mit Schokolade versiegelt, um eine gewisse Haltbarkeit zu erzielen (mindestens 14 Tage...das wird meine Tüte aber nicht überleben).


Im Anschluss wurde unsere Bailey Kugel in Schokolade getaucht und anschließend auf einem Kuchengitter gerollt...im Fachjargon "geigelt".

Auf die Maracuja-Trüffel würde nur ein Schokonipp aufgesetzt und halbseitig in Zartbitterschokolade
getaucht.


Für das Früchtekrokant (mein Favorit) wurde Marzipan in einem Metallrahmen dünn ausgerollt.
Für das Topping wird Puderzucker mit Butter und Honig geschmolzen. Hinzugefügt wurden geröstete Mandeln und kandierte Früchte wie Cranberries und Aprikosen. Mit einer Palette musste die Masse zügig auf dem Marzipan verteilt werden.





Pistazienkerne gaben ein paar weitere Farbsprenkel. Während man zuhause die Kuvertüre punktgenau erwärmen sollte, gibt es hier Temperier-Maschinen, wo die Schokoladentemperatur genau zwischen 26-32 C° gehalten wird.



Nach dem Schneiden wurde noch der Unterboden des Frucht-Krokants mit Schokolade überzogen.


                        So sieht es aus, wenn die absoluten Fachleute am Werk sind....ABER....

wie bei uns gibt es nicht nur die 100% Ware, sondern auch welche mit kleinen Schönheitsfehlern, was den Geschmack natürlich in keiner Weise beeinträchtigt, aber wo sich im angrenzenden Werksverkauf hochwertigste Schokolade zu einem angemessenen Preis erwerben lässt.

Wie bei uns Papierwerkern handelt es sich bei der Pralinenproduktion um viel Handarbeit mit ausgezeichneten Rohstoffen...und diese hat Ihren Preis.

Ich werde unsere Kreationen auf jeden Fall genießen und auch nacharbeiten. Weihnachten steht an und ein Geschenk aus der eigenen Küche ist immer eine gute Wahl.



    (Werksfoto Läderach)...hier sieht man das Igeln auf dem Gitterrost sehr gut.

Kreative Grüße

Iris

P.S: Nach dem Seminar und dem Probieren einiger Pralinen hatten wir Lust auf was Herzhaftes und der Besuch beim Griechen musste sein!!